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Digitale Kompetenzen
in der kaufmännischen Ausbildung

Zertifikatslehrgang für digitale Geschäftsprozesse

Einer der wichtigsten Ausbildungsberufe der Chemie-Branche ist der/die Industriekaufmann/-frau. Um die Ausbildung attraktiv zu gestalten und auch bereits ausgebildeten Industriekaufleute eine ansprechende Weiterbildungsmöglichkeit zu bieten, haben Experten der Branche begleitet durch den BAVC einen neuen Zertifikatslehrgang "Spezialist/in für digitale Geschäfts­­prozesse (Industrie)" entwickelt. Dieser widmet sich den zunehmend vernetzten betrieblichen Geschäfts­prozessen und bereitet auf das Arbeiten in der digitalisierten Arbeitswelt vor. In einer Vermittlungszeit von insgesamt 160 Unterrichtseinheiten werden drei zentrale Handlungsfelder behandelt: digitales Lernen und Arbeiten, digitale Technologien und rechtliche Aspekte sowie Big Data und digitale Geschäftsprozesse. Teilnehmende sollen mit Ablegung der Prüfung in der Lage sein, betriebliche Geschäftsprozesse mit Hilfe von Datenanalysen zu untersuchen, diese zu steuern und ggf. an deren Optimierung mit Blick auf die zunehmend vernetzte Industrie mitzuwirken.

Vorteile erkennen und Chancen jetzt nutzen

  • Steigerung der Attraktivität des Ausbildungsberufs für (besonders gute) Schüler/innen
  • Aufwertung des Ausbildungsberufs mit Blick auf die Anforderungen der Industrie 4.0
  • doppelte Anwendbarkeit sowohl für Auszubildende als auch ausgelernte Industriekaufleute
  • offene Gestaltung: Konzept kann unter Berücksichtigung betriebsspezifischer Anforderungen umgesetzt werden
  • Möglichkeit eines IHK-Zertifikats bei Ablegen der Prüfung vor entsprechendem Prüfungsausschuss gegeben, aber kein Muss

Gut zu wissen

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Warum wurde der Zertifikatslehrgang "Spezialist/in für digitale Geschäftsprozesse (Industrie)" entwickelt?

Der fortschreitende technologische Wandel verändert auch die bisher gewohnten Geschäftsprozesse der chemischen Industrie. Dadurch sind zunehmend digitale Kompetenzen der Beschäftigten gefordert - auch bei den Industriekaufleuten. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden und dem Ausbildungsberuf eine wichtige Rolle bei der digitalen Transformation zukommen zu lassen, haben Unternehmensexperten aus der Branche für die Branche den Zertifikatslehrgang "Spezialist/in für digitale Geschäftsprozesse (Industrie)" entworfen. 

Wer hat an der Entwicklung mitgewirkt?

Der Zertifikatslehrgang wurde aus dem BAVC-Arbeitskreis Kaufmännische Berufsausbildungheraus von der Praxis für die Praxis initiiert. An der Ausarbeitung der Inhalte haben kaufmännische Unternehmensexperten der Currenta GmbH & Co. OHG, Evonik Technology & Infrastructure GmbH, Heraeus Holding GmbH, Merck KGaA sowie Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH mitgewirkt. Die didaktische Aufarbeitung wurde durch den freien Trainer Jan Wegner begleitet. Zudem stand die IHK Köln beratend zur Seite. Unterstützt wurde der Prozess durch den Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC). 

Wo erhält man die Unterlagen für den Zertifikatslehrgang?

Der Zertifikatslehrgang "Spezialist/in für digitale Geschäftsprozesse (Industrie)" wurde von Unternehmensexperten für die Unternehmen der Chemie-Branche entwickelt. Das vollständige Lehrgangskonzept ist in den Intranet-Portalen der Chemie-Arbeitgeberverbände erhältlich. Mitgliedsunternehmen können es dort herunterladen oder aber direkt per E-Mail anfordern unter bildung@bavc.de 

Woraus besteht das Lehrgangskonzept?

Das Lehrgangskonzept besteht aus drei Handlungsbereichen: 

  • allgemeiner Teil zu Zielen, Teilnahmevoraussetzungen und Prüfungsmodalitäten
  • Beschreibung der Groblernziele aller drei Handlungsbereiche
  • didaktische Struktur zur Vermittlung der Lernziele
Was genau wird im Handlungsbereich "Digitales Lernen & Arbeiten" vermittelt?

Im ersten Handlungsbereich des Lehrgangs sollen die Teilnehmenden, wie der Name "Digitales Lernen & Arbeiten" bereits sagt, dazu befähigt werden, innerhalb einer digitalen Arbeitsumgebung (alltägliche) Aufgaben zu bewältigen. Dazu gehört beispielsweise die Kommunikation in virtuellen Teams sowie das Lernen im digitalen Umfeld. Teilnehmende sollen außerdem ihre persönliche Arbeitssituation einschätzen und ggf. den neuen digitalen Betriebsanforderungen anpassen können. 

Womit befasst sich der Handlungsbereich "Digitale Technologien und rechtliche Aspekte"?

Der Teilnehmende soll im zweiten Handlungsbereich digitale Technologien, z.B. Darstellungssysteme wie VR oder AR, bewerten können. Besonders wichtig in diesem Handlungsbereich ist aber vor allem die Vermittlung rechtlicher Aspekte, die als Rahmenbedingungen für das Arbeiten im digitalen Umfeld gelten. Dazu gehört zum Beispiel das Medienrecht oder der Umgang mit personenbezogenen Daten. 

Welche Themen werden im Handlungsbereich "Big Data & digitale Geschäftsprozesse" behandelt?

Im letzten Handlungsbereich des Lehrgangs wird sich zunächst auf den richtigen Umgang mit Daten konzentriert (Stichwort: Datenqualität, Datenmanagement). Im weiteren Verlauf lernen Teilnehmende unterschiedliche vernetzte Geschäftsprozesse der Industrie kennen. Anschließend soll ein (eigener) betrieblicher Prozess ausgewählt und mit Hilfe digitaler Technologien und Datenanalysen untersucht, gesteuert und ggf. an dessen Weiterentwicklung mitgewirkt werden. Diese Projektarbeit ist Teil der Prüfung. 

Wie gestaltet sich die Prüfung?

Die Zertifikatsprüfung besteht aus einer Projektarbeit und einem mündlichen Teil. Die Projektarbeit stellt eine Analyse eines (aus dem eigenen Unternehmen) ausgewählten Geschäftsprozesses dar unter Berücksichtigung digitaler Technologien und mit Hilfe von Datenanalysen dar. Zudem sollen Vorschläge zur Optimierung gemacht werden. Der mündliche Teil der Prüfung besteht aus einer Präsentation der Projektarbeit sowie einem anschließenden Fachgespräch dazu. 

Wer kann an dem Zertifikatslehrgang teilnehmen? An wen richtet sich dieser?

Der Zertifikatslehrgang "Spezialist/in für digitale Geschäftsprozesse (Industrie)" richtet sich insbesondere an Auszubildende im Beruf "Industriekaufmann/-frau", die sich zusätzlich qualifizieren möchten. Darüber hinaus können auch Industriekaufleute, deren Ausbildungsabschluss maximal ein Jahr zurück liegt, an dem Zertifikatslehrgang teilnehmen (Anpassungsqualifizierung). 

Muss der Lehrgang zwingend in ein IHK-Zertifikat münden?

Unternehmen, die den Lehrgang gerne mit einem eigenen Dozenten oder über ein (eigenes) Bildungszentrum anbieten möchten, sind selbstverständlich nicht dazu gezwungen, die Prüfung vor einem Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer ablegen zu lassen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Teilnehmende dennoch gerne zum Abschluss ein IHK-Zertifikat in den Händen halten. Daher wurde der Zertifikatslehrgang mit Hilfe der IHK Köln entworfen. So haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren (angehenden) Industriekaufleuten nach vorheriger Rücksprache mit der zuständigen Kammer, eine Ablegung der Prüfung vor einem IHK-Prüfungsausschuss anzubieten und somit das entsprechende IHK-Zertifikat zu erhalten. 

Kann man den Lehrgang auch Auszubildenden anderer kaufmännischer Berufe anbieten?

Grundsätzlich ist dies möglich, allerdings wurde der Lehrgang vorrangig für Industriekaufleute unter Berücksichtigung der entsprechenden Ausbildungsinhalte und üblichen Tätigkeiten im Unternehmen konzipiert. Ziel ist es, vor allem den Industriekaufleuten eine wichtige Schlüsselrolle als kaufmännische Experten im Rahmen der Digitalisierung zukommen zu lassen. 

Ansprechpartnerin

Lisa Esche

Bildung, Innovation, 
Nachwuchsmarketing 

Adresse

Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC)

Abraham-Lincoln-Straße 24

65189 Wiesbaden

www.bavc.de

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