Als Biologielaborant*in tauchst du in einen faszinierenden Mikrokosmos ein: Zellen, Zellkulturen und Organismen sind deine Forschungsobjekte. Du bist an der Entwicklung neuer Wirkstoffe beteiligt, um Krankheiten besser heilen zu können. Du planst und führst Versuche im Labor durch, arbeitest mit hochmodernen Messgeräten, steuerst Labor-Roboter und entwickelst neue Untersuchungsmethoden. Auch das Dokumentieren von Daten und Ergebnissen gehört zu deinen Aufgaben.
Ausbildung als Biologielaborant*in
Abitur / FH-Reife
3,5 Jahre
Ø 1.270 €
Anforderungsprofil
Forschergeist / Neugier
Logisches Denken / Gefühl für Zahlen
Spaß an Technik / Handwerkliches Geschick
Sorgfalt / Verantwortung / Belastbarkeit
Talent für Organisation / Kommunikation
Kundenorientierung / Service
FAQ zur Ausbildung
- Was macht ein(e) Biologielaborant*in in der Ausbildung?
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Zellen enthalten Informationen. Biologielaborant*innen ergründen und entschlüsseln sie für den medizinischen und technologischen Fortschritt. In deiner Ausbildung lernst du im Labor die Erforschung und Erprobung neuer Wirkstoffe zur Herstellung z. B. von Medikamenten oder Pflanzenschutzmitteln. Mit modernsten technischen Apparaturen unterhältst du Zellkulturen, untersuchst das Erbgut und arbeitest an dessen sinnvoller Veränderung zur Bekämpfung von Krankheiten. Im Anschluss an die dafür erforderlichen Versuche wertest du die Ergebnisse sorgfältig aus.
Das lernst du u. a. während deiner Ausbildung zum/zur Biologielaborant*in:- Planen und Durchführen von chemischen Versuchen im Labor zusammen mit dem/der Laborleiter*in
- Untersuchen von Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen und Zellkulturen
- Analyse und Prüfen von Wirkstoffen an Organismen
- Durchführen von molekularbiologischen und biochemischen Untersuchungen sowie gentechnischen Experimenten
- Beobachten und Protokollieren von Versuchsabläufen
- Arbeiten mit Messgeräten und Labor-Robotern
- Erfassen, Auswerten und Dokumentieren von Labordaten mit PC-Programmen
- Einhalten von Vorgaben zum Tierschutz und zur Arbeitssicherheit.
- Was brauche ich um Biologielaborant*in zu werden?
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Biologielaborant*innen kultivieren, erforschen und beobachten Mikroorganismen und Zellkulturen. Sie arbeiten mit Pflanzen oder Tieren – Aufgaben, die Präzision, Geduld und Sorgfalt erfordern.
Um Biologielaborant*in zu werden solltest du die nachfolgenden Interessen und Talente mitbringen.- Naturwissenschaftliches Verständnis: Du interessierst dich für Biologie, Chemie und Mathe.
- Forschergeist: Du zeichnest dich durch Neugier, Geduld und gute Beobachtungsgabe aus.
- Manuelles Geschick: Du kannst präzise und mit Fingerspitzengefühl arbeiten.
Jeder Ausbildungsbetrieb hat darüber hinaus seine eigenen Anforderungen an Bewerber*innen. Mach dich auf der Webseite des Unternehmens schlau.
- Wie lange dauert eine Ausbildung zum/zur Biologielaborant*in?
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- Die Ausbildung zum/zur Biologielaborant*in dauert 3,5 Jahre. Bei guten schulischen und betrieblichen Leistungen ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit möglich. Die zuständige Industrie- und Handelskammer und der Betrieb müssen zustimmen.
- Wenn du noch mehr zur Verkürzung der Ausbildungszeit wissen willst, schau in unserer Rubrik „Ausbildung“ im Abschnitt >> Ausbildungszeit und Ausbildungsvertrag vorbei.
- Was verdiene ich als Biologielaborant*in in der Ausbildung?
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Die Chemie-Sozialpartner haben für Auszubildende in der chemisch-pharmazeutischen Industrie einen Tarifvertrag abgeschlossen. Das hat Vorteile für dich!
- Attraktive Ausbildungsvergütung
- Weihnachtsgeld
- Urlaubsgeld
- 30 Tage Urlaub
- Tarifliche Altersversorgung
…und vieles mehr! Alle Details zum Azubi-Gehalt und den tariflichen Leistungen in der Chemie- und Pharmabranche haben wir dir in der Rubrik „Ausbildung“ im Abschnitt >> Gehalt und Vergütung zusammengestellt.
- Wo finde ich einen Ausbildungsplatz als Biologielaborant*in?
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- Freie Stellen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie findest du in unserer Rubrik >> Ausbildungsplätze. Hier kannst du deutschlandweit nach passenden Ausbildungsstellen in deiner Region suchen.
- Wenn du mehr über einzelne Ausbildungsbetriebe in deiner Nähe erfahren willst, schau mal in der Rubrik >> Ausbildungsbetriebe vorbei.
- Wie kann ich als Biologielaborant*in Karriere machen?
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- In den Chemie-Unternehmen sind qualifizierte Fachkräfte gefragt. Nach der Ausbildung liegt die Übernahmesicherheit in der Chemie-Branche bei über 90 Prozent. Sobald du ein wenig Berufserfahrung gesammelt hast, kann eine Weiterbildung für dich interessant werden.
- Welche Karriereoptionen nach der Ausbildung auf dich warten, haben wir dir in unserer Rubrik „Ausbildung“ im Abschnitt >> Karriere und Weiterbildung zusammengefasst. Schau gerne rein!
- Hat der Beruf „Biologielaborant*in“ Zukunft?
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Biologielaborant*in ist ein moderner Beruf, der auch in Zeiten der Digitalisierung gefragt ist. Hier sind einige Gründe und Beispiele.
- Arbeit mit modernen Technologien: Als Biologielaborant*in arbeitest du mit hochmodernen Geräten und Software. Zum Beispiel nutzt du Mikroskope, die mit Computern verbunden sind, um Bilder und Daten zu analysieren. Du arbeitest auch mit speziellen Programmen, die dir helfen, komplexe Daten zu interpretieren.
- Datenanalyse: In der Digitalisierung dreht sich viel um Daten. Biologielaborant*innen sammeln Daten aus Experimenten und nutzen Computerprogramme, um diese Daten zu analysieren. Moderne Software hilft dabei, Muster und wichtige Erkenntnisse zu finden, die ohne diese Hilfsmittel schwer zu erkennen wären.
- Forschung und Entwicklung: In der Biotechnologie, Pharmazeutik und Umweltforschung gibt es ständig neue Entwicklungen. Biologielaborant*innen sind direkt an der Erforschung neuer Medikamente, der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen und der Analyse von biologischen Prozessen beteiligt. Viele dieser Tätigkeiten erfordern den Einsatz digitaler Werkzeuge und Technologien.
- Interdisziplinäre Arbeit: Biologielaborant*innen arbeiten oft mit anderen Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen zusammen, die sich auf Digitalisierung und Technologie spezialisiert haben. Zum Beispiel kannst du mit Bioinformatiker*innen zusammenarbeiten, die große Datensätze analysieren, oder mit Ingenieur*innen, die neue Laborgeräte entwickeln.
- Bedeutung in der Gesundheitsbranche: Die Digitalisierung hat die Gesundheitsforschung revolutioniert. Biologielaborant*innen spielen eine Schlüsselrolle bei der Untersuchung von Krankheiten und der Entwicklung von Behandlungsmethoden. Daten aus diesen Untersuchungen werden digital erfasst, ausgewertet und oft in großen Datenbanken gespeichert.
- Personalisierte Medizin: Ein modernes und digitalisiertes Feld ist die personalisierte Medizin, bei der Behandlungen auf die individuellen Bedürfnisse eines Patienten zugeschnitten werden. Biologielaborant*innen helfen dabei, genetische Informationen zu analysieren, die dann genutzt werden können, um maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln.
- Umweltüberwachung: Auch in der Umweltforschung wird Digitalisierung immer wichtiger. Biologielaborant*innen können digitale Sensoren und Daten aus verschiedenen Quellen verwenden, um Umweltbedingungen zu überwachen und Veränderungen im Ökosystem frühzeitig zu erkennen.
Zusammengefasst: Als Biologielaborant*in nutzt du viele moderne Technologien und arbeitest oft mit digitalen Tools, um wichtige Erkenntnisse in der Biologie, Medizin und Umweltforschung zu gewinnen. Deine Arbeit trägt dazu bei, neue wissenschaftliche Durchbrüche zu erzielen und den technologischen Fortschritt voranzutreiben. Das macht den Beruf nicht nur vielfältig und spannend, sondern auch zukunftssicher und bedeutsam in unserer digitalen Welt.
- Digitalisierung: Wie modern arbeitet ein(e) Biologielaborant*in?
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Als Biologielaborant*in benutzt du viele moderne Technologien, Software und Geräte, um deine Arbeit genau und schnell zu erledigen. Hier einige Beispiele.
Digitale Technologien- PCR-Maschinen: Diese Maschinen vervielfältigen DNA-Proben und sind oft computer-gesteuert. Das hilft bei genetischen Tests, wie sie zum Beispiel bei der Diagnose von Krankheiten genutzt werden.
- Pipettierroboter: Diese Roboter messen und verteilen Flüssigkeiten sehr präzise und schnell. Das ist nützlich, wenn du viele Proben bearbeiten musst.
- Digitale Mikroskope: Diese Mikroskope haben Kameras und können Bilder/Videos von Proben digital anzeigen. So kannst du sie direkt analysieren.
- 3D-Mikroskope: Diese Mikroskope verwenden Laser und Software, um dreidimensionale Bilder zu erstellen.
Software
- Bioinformatik-Programme: Tools wie BLAST helfen dir, DNA-Sequenzen zu analysieren, und Clustal Omega vergleicht mehrere DNA-Sequenzen miteinander.
- Statistik-Software: Programme wie R oder GraphPad Prism helfen dir, experimentelle Daten auszuwerten und darzustellen.
- Bilder-Sofware: Analyse und Bearbeitung von wissenschaftlichen Bildern, z. B. von 3D- und 4D-Bildern aus Mikroskopen.
- Labor-Management-Systeme: Programme helfen dir, deine Experimente und Daten digital zu dokumentieren sowie Probeninformationen im Labor zu verwalten.
Hardware
- Leistungsstarke Computer: Diese werden für umfangreiche Datenanalysen und Simulationen benötigt.
- Tablets und Laptops: Diese nutzt du, um mobil auf Labor-Software und Datenbanken zuzugreifen.
- DNA-Sequenziergeräte: Sie ermöglichen die schnelle Analyse von DNA und RNA.
- Fluoreszenz- und Spektrophotometer: Diese Geräte messen Licht, um die Menge von Stoffen in Proben zu bestimmen. Sie sind häufig mit Computern verbunden, die die Daten analysieren.
- Laborroboter: Roboter helfen bei Aufgaben wie Probenvorbereitung oder Pipettieren.
- Nachhaltigkeit: Was kannst du als Biologielaborant*in bewegen?
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Als Biologielaborant*in tragen deine Forschungsergebnisse dazu bei, verschiedene Produkte zu entwickeln, die für eine nachhaltige und klimaneutrale Welt wichtig sind. Hier sind einige Beispiele.
Impfstoffe- Was machen Biologielaborant*innen? Sie arbeiten an der Erforschung und Herstellung von Impfstoffen.
- Beispiel: COVID-19-Impfstoffe (wie Pfizer-BioNTech oder Moderna)
- Warum wichtig: Impfstoffe schützen uns vor schweren Krankheiten und können Pandemien eindämmen. Durch effektive Impfstoffe wird die Gesundheit der Menschen verbessert und die Ausbreitung von Krankheiten verhindert.
Plastikmüll
- Was machen Biologielaborant*innen? Sie erforschen und entwickeln Mikroorganismen, die Plastikmüll zersetzen können.
- Beispiel: Enzyme, die PET (Plastikflaschenmaterial) abbauen
- Warum wichtig: Diese Mikroorganismen könnten helfen, das weltweite Plastikmüllproblem zu lösen, indem sie Plastik in harmlose Substanzen umwandeln.
Antibiotika
- Was machen Biologielaborant*innen? Sie erforschen Mikroorganismen und entwickeln daraus Antibiotika.
- Beispiel: Penicillin, Amoxicillin
- Warum wichtig: Antibiotika bekämpfen bakterielle Infektionen und retten jährlich Millionen von Menschenleben. Nachhaltige Praktiken in der Antibiotika-Produktion vermindern Umweltbelastungen und fördern den verantwortungsvollen Gebrauch.
Bioabbaubare Medikamente
- Was machen Biologielaborant*innen? Sie erforschen biologisch abbaubare Arzneiträger, die sicher und effektiv im menschlichen Körper abgebaut werden.
- Beispiel: Bioabbaubare Kapseln für Medikamente
- Warum wichtig: Diese Medikamente minimieren die Umweltbelastung und verhindern die Ansammlung von chemischen Substanzen in der Natur.
Personalisierte Medizin
- Was machen Biologielaborant*innen? Sie verwenden genetische Analysen, um individuell zugeschnittene Therapien zu entwickeln.
- Beispiel: Gentherapien für spezifische Krankheiten
- Warum wichtig: Personalisierte Medizin kann die Wirksamkeit von Behandlungen verbessern und Nebenwirkungen reduzieren, was zu einem effizienteren und nachhaltigeren Gesundheitssystem führt.
- Muss ich als Biologielaborant*in Schutzkleidung tragen?
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Biologielaborant*innen tragen eine spezifische Schutzkleidung, um sich selbst sowie ihre Arbeitsumgebung vor Kontaminationen und Gefahren zu schützen. Nachfolgend einige typische Beispiele für Schutzkleidung und Ausrüstung.
- Laborkittel: Ein langärmeliger Kittel aus nicht absorbierendem Material, der die Kleidung bedeckt und vor Chemikalien und biologischen Stoffen schützt.
- Handschuhe: Einweg-Nitril- oder Latexhandschuhe schützen die Hände vor Kontakt mit gefährlichen Substanzen.
- Schutzbrille oder Gesichtsschutz: Schützt die Augen vor Spritzern, Stäuben oder Tröpfchen.
- Atemschutzmasken: In einigen Situationen, insbesondere bei Arbeiten mit Aerosolen oder potenziell infektiösen Materialien, werden Masken verwendet, um das Einatmen von Partikeln zu verhindern.
- Muss ich als Biologielaborant*in auch am Tier arbeiten?
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Ja, als Biologielaborant*in führst du auch zoologisch-pharmakologische Arbeiten durch. Dabei werden in Deutschland hohe Standards zum Tierschutz eingehalten. Zoologisch-pharmakologisches Arbeiten ist ein Bereich der Wissenschaft, in dem Forscher Tiere und ihre biologischen Systeme untersuchen, um herauszufinden, wie Medikamente und andere chemische Substanzen auf sie wirken. Es verbindet die Zoologie (die Lehre von den Tieren) und die Pharmakologie (die Lehre von den Medikamenten).
Warum ist das wichtig für die Forschung?
- Verständnis der Wirkung von Medikamenten: Indem Wissenschaftler Tiere untersuchen, können sie verstehen, wie Medikamente funktionieren und welche Nebenwirkungen sie haben könnten. Dies ist ein wichtiger Schritt, bevor Medikamente am Menschen getestet werden.
- Entwicklung neuer Medikamente: Durch das Studium von Tiermodellen können Forscher neue Medikamente entwickeln. Zum Beispiel könnten sie herausfinden, welche Substanzen bei der Heilung von Krankheiten wirksam sind.
- Sicherheitstests: Bevor neue Medikamente an Menschen angewendet werden, müssen sie an Tieren getestet werden, um sicherzustellen, dass sie sicher sind. Das hilft, mögliche Gefahren für die Menschen zu minimieren.
- Erforschung biologischer Prozesse: Tiere haben oft ähnliche biologische Prozesse wie Menschen. Studien an Tieren können daher Einblicke in menschliche Krankheiten und deren Behandlung geben.
- Schutz der Umwelt: Zoologisch-pharmakologische Forschung kann auch dazu beitragen, die Auswirkungen von Medikamenten und Chemikalien auf die Umwelt und die Tierwelt zu verstehen. Das hilft, umweltfreundlichere Produkte zu entwickeln.